Präsenz ist nichts, was wir herstellen müssen.
Sie entsteht, wenn wir aufhören, etwas Bestimmtes zu wollen.
Wenn der Geist still wird und der Körper wieder spürbar ist.
In diesen Momenten fällt das Tun zurück –
und etwas Größeres tritt hervor: das einfache Dasein.
Hier beginnt echte Begegnung, hier kann Heilung geschehen.
Präsenz ist nicht Konzentration.
Sie ist nicht Kontrolle.
Sie ist die Qualität von Bewusstsein, die bleibt,
wenn wir aufhören, uns zu bemühen.
Wenn wir uns selbst und den anderen wirklich wahrnehmen –
ohne Urteil, ohne Absicht –
öffnet sich ein stiller Raum.
Ein Raum, in dem etwas Neues entstehen kann:
Kontakt, Klarheit, Mitgefühl.
Viele Menschen suchen nach Lösungen,
nach Techniken oder Strategien,
um ihr Leben in den Griff zu bekommen.
Doch das Leben selbst lässt sich nicht managen.
Es will gefühlt, nicht kontrolliert werden.
Präsenz ist das Tor zu diesem Erleben.
Sie ist kein Ziel, sondern eine Erfahrung,
die sich entfaltet, wenn wir bereit sind, still zu werden.
So wird der Alltag zu einem Übungsfeld –
nicht, um besser zu werden,
sondern um wacher zu werden.
Denn in Wahrheit ist Präsenz immer da.
Wir müssen nur aufhören, woanders zu sein.

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